Ergebnisse der BNetzA-Monitoringstelle zum Glasfaser-Doppelausbau belegen Handlungsbedarf

Autor: Corinna Keim

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Kategorie: Breitband

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Heute hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) den lange erwarteten Bericht der Doppelausbau-Monitoringstelle veröffentlicht (Link). Die Monitoringstelle erfasst bei ihr gemeldete Fälle des so genannten Doppelausbaus von Glasfasernetzen. Hintergrund sind zunehmende Beschwerden aus der Branche, dass die Telekom Glasfaser strategisch gezielt dort ausbaut oder einen Ausbau ankündigt, wo ein Wettbewerber den Ausbau bereits vorantreibt und damit dessen Business Case zerstört. Die ANGA mahnt seit Monaten, dass dieses wettbewerbsschädliche Verhalten des marktmächtigen Unternehmens unterbunden werden muss.

Zum Zwischenbericht äußert sich ANGA-Geschäftsführerin Dr. Andrea Huber wie folgt:

„Nachdem wir gemeinsam mit BREKO und VATM vor zwei Wochen in einem Schreiben an Bundeskanzler Scholz dringend appelliert haben, die Analyse des strategischen Doppelausbaus zu veröffentlichen und entsprechende Maßnahmen voranzutreiben, liegt nun endlich zumindest ein Zwischenbericht vor.  

Die Ergebnisse der Bundesnetzagentur belegen, dass dringender Handlungsbedarf mit Blick auf den Doppelausbau von Glasfasernetzen durch die Deutsche Telekom besteht. Die Behörde stellt fest, ‚dass die Deutsche Telekom − verglichen mit anderen doppelt ausbauenden Netzbetreibern – häufiger kurzfristig auf den Vertriebsstart eines zuerst aktiven Wettbewerbers reagiert oder nur lukrative Kerngebiete erschließt’*.  

Dieses Verhalten schadet dem Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt nachhaltig und erfordert sofortige Maßnahmen. Irritierend ist vor diesem Hintergrund die Ankündigung der BNetzA, man werde jetzt vertiefte Informationen bei den beteiligten Unternehmen einholen. Angekündigt war die vertiefende Analyse bereits für Ende vergangenen Jahres.  

Wir haben keine Zeit zu verlieren, wenn wir auch künftig einen funktionierenden Wettbewerb im deutschen TK-Markt und beim Glasfaserausbau sehen wollen.“