Deutsche halten Kupfer-DSL für Auslaufmodell -Ansprüche an Geschwindigkeit von Internetverbindungen wachsen

Autor: Evgeni Aleksandrov

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Kategorie: Breitband

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Heute beginnt die ANGA COM – Europas führende Kongressmesse für Breitband, Fernsehen und Online. Ein wichtiges Thema im Kongressprogramm ist die Kupfer-Glas-Umschaltung.

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von ANGA Der Breitbandverband e.V. zeigt pünktlich zum Start der ANGA COM: Die Mehrheit der Deutschen hat genug von langsamen Internetverbindungen und veralteten Technologien. Das Ergebnis ist eindeutig: Deutschland will schnelles Internet und betrachtet DSL als Auslaufmodell.

Die Medien berichteten bereits über die Ergebnisse, siehe z. B. Focus.

Die wichtigsten Befunde und Schlussfolgerungen aus ANGA-Sicht auf einen Blick:

Knapp zwei Drittel aller Deutschen sind nach eigenen Angaben auf eine schnelle Internetverbindung angewiesen. Bei berufstätigen Personen, Studierenden und Familien mit Kindern sind es sogar jeweils mehr als drei Viertel.

Doch was verstehen die Menschen unter schnellem Internet? Inzwischen betrachtet nur mehr ein Drittel der Deutschen Downloadgeschwindigkeiten bis 250 Mbit/s als schnell. Deutlich mehr Menschen, 42 Prozent, sprechen von schnellem Internet erst bei Downloadgeschwindigkeiten über 250 Mbit/s. Je jünger die Befragten sind, desto weniger können sie mit Internetverbindungen unter 250 Mbit/s anfangen. Mehr als jeder Zweite zwischen 18 und 29 Jahren (54 Prozent) hält Downloadgeschwindigkeiten unter 250 Mbit/s für langsam.

Es scheint daher lediglich konsequent zu sein, dass eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung (57 Prozent) die auf Kupferkabeln basierende DSL-Technologie für ein nicht-zukunftsfähiges Auslaufmodell hält. Diese erreicht in der Regel keine Downloadgeschwindigkeiten über 250 Mbit/s. Auch hier zeigt sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Alter und der Skepsis gegenüber der DSL-Technologie. Je jünger die Befragten, desto schwächer der Glaube an die Zukunftsfähigkeit der Kupfertechnologie. Geht es nach der Mehrheit – und zwar in allen Altersgruppen –, hat DSL-Kupfer keine Zukunft.

Für knapp 85 Prozentder Deutschen stehen die Internetgeschwindigkeit und der Preis im Vordergrund – unabhängig von der Technologie, die die schnelle Internetverbindung ermöglicht. Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung würde sich z. B. auch für eine Mischung aus Kabel und Glasfaser (HFC) entscheiden, sofern diese hohe Geschwindigkeiten zu einem guten Preis bietet.

Die freie Wahl des Anbieters ist ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für schnelles Internet. 88 Prozent wollen ihren Anbieter frei unter mehreren Angeboten auswählen können. Das ist ein deutliches Plädoyer der Verbraucherinnen und Verbraucher für mehr Wettbewerb im Markt.

Der flächendeckende Ausbau schnellen Internets gehört für die Bürgerinnen und Bürger neben der Digitalisierung der Verwaltung und der Verbesserung der Cybersicherheit zu den drei wichtigsten Aufgaben des neu geschaffenen Digitalministeriums.

In ländlichen Regionen sowie im Osten Deutschlands wird dem flächendeckenden Ausbau des schnellen Internets ebenfalls überdurchschnittlich hoher Stellenwert beigemessen.

Diese Beobachtung korrespondiert mit der Einschätzung der Menschen in den neuen Bundesländern zur aktuellen Internetversorgung. Sie bewerten die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet in Deutschland schlechter als Einwohner in den alten Bundesländern.

In Zeiten, in denen immer mehr von einer Spaltung der Gesellschaft die Rede ist, spielt offensichtlich auch die unterschiedlich gut ausgebaute digitale Infrastruktur eine Rolle. Langsames (DSL-)Internet hat das Potential, die soziale Spaltung zu verstärken. Um den Zusammenhalt der Gesellschaft zu gewährleisten, brauchen wir schnelles Internet für alle.

Hinweis zur Umfrage: Die repräsentative Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Civey vom 23. bis 25. Mai 2025 unter 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern ab 18 Jahren online durchgeführt. Der statistische Fehler liegt bei 2,6 bis 2,7 Prozentpunkten. Weitere Informationen zur Methodik finden Sie unter www.civey.com/unsere-methode.